Gesamtkosten ETF

Gesamtkosten von ETFs

Eine genaue Kostenkontrolle ist besonders bei der Geldanlage ein wichtiger Faktor. ETFs überzeugen durch ihre geringen Kosten und Transparenz. Die Gebührenbelastung eines ETFs wird durch die sehr wichtige Kennzahl „Total Expense Ratio“ (TER) definiert. Neben dieser Gesamtkostenquote (TER) sollten sie auch die sogenannte „Total Cost of Ownership“ (TCO), also alle Kosten über die gesamte Haltedauer einer Investition, beachten.

Total Expense Ratio

Bleiben wir zuerst bei der Gesamtkostenquote (TER). In dieser sind die jährlichen Kosten für die Verwaltung des Fonds enthalten. Zu diesen gehören beispielsweise Kosten für die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Bestimmungen oder Leistungen der Depotbank. Hinzu kommen Vertriebsgebühren sowie Lizenzgebühren für den Indexanbieter (MSCI, FTSE, Solactive). Bei all diesen Gebühren handelt es sich um laufende Kosten, die täglich anteilig vom Fondsvermögen im ETF abgezogen werden. Es gibt aber noch andere Ausgaben, die darin nicht enthalten sind.

Total Cost of Ownership

Die Total Cost of Ownership (TCO) dagegen beschreibt alle Kosten. Weitere Gebühren, die hier hineinspielen, sind zum Beispiel Transaktionskosten auf Fondsebene. Diese entstehen, wenn der Index angepasst wird und das Portfolio umgeschichtet werden muss. Dazu zählen Spreads (Geld-Brief-Spannen) und Broker-Gebühren. Bei synthetisch replizierten ETFs ist hingegen die SWAP-Gebühr relevant. Zudem können ETFs aber auch Erträge durch Wertpapierleihe und Steueroptimierung erwirtschaften. All diese Kosten oder Erträge sind nicht ETF spezifisch, sondern existieren bei jeder Art von Investmentfonds.

Externe Kosten bei ETFs

Neben den aufgezählten internen Kosten eines ETF entstehen noch weitere externe Kosten, die man auch beachten sollte. Dabei handelt es sich um Handelsgebühren wie die Geld-Brief-Spanne beim Kauf oder Verkauf von ETF Anteilen oder auch Depot- und Brokergebühren. Die Kosten, die bei ihrem Broker anfallen sind sehr transparent. Diese Angaben finden sie nach jedem Kauf in ihrer Kaufabrechnung. Den Spread sollten sie immer vor jedem Kauf prüfen und verschiedene Handelsplätze je nach Handelsvolumen miteinander vergleichen.

Fazit

Die TER ist eine wichtige Größe bei der ETF Auswahl und gibt eine sehr gute Übersicht, um verschiedene Produkte miteinander zu vergleichen. Die TCO dagegen beschreibt wirklich alle Kosten, die während der Haltedauer entstehen. Schlussendlich ist es wichtig, dass der ausgewählte ETF möglichst genau den Index abbildet. Diese Kennzahl nennt man „Tracking Difference“ und sollte man zusätzlich bei der ETF Auswahl berücksichtigen.

 

Alexander Merget