Was sind aktive ETFs ?
Unter aktiven ETFs versteht man „Exchange Traded Funds“ die keinen Index abbilden. Bei diesen Produkten werden ihnen alle Vorteile klassischer ETFs in Kombination mit einer Überrendite versprochen.
Funktionsweise
Klassische ETFs funktionieren ganz einfach. Sie bilden zum Beispiel die Wertentwicklung des DAX oder eines anderen Index ab. Das Kürzel ETF muss aber nicht zwangsläufig etwas mit einer Indexreplikation zu tun haben. Die Produkte können sehr wohl auch aktiv durch ein Management verwaltet werden. Die Rede ist dann von aktiven ETFs.
Unterschiede bei aktiven ETFs
Bei aktiven ETFs gibt es zweierlei Eingruppierungen. Die erste Gruppe besteht aus allen passiven Anlagen, die nicht rein nach Marktkapitalisierung gewichtet sind. Dazu gehören dann Produkte wie Dividenden-ETFs oder auch Faktorstrategien wie Value, Momentum oder Low Volatility.
Die andere Gruppe verabschiedet sich ganzheitlich vom Indexprinzip. Es geht also im Detail um aktive Investmentansätze auf der Grundlage eines fundamentalen Researchs durch einen Fondsmanager. Die Performance ist hier sehr stark von der Qualität des Researchs abhängig.
Vorteile
Wer einen aktiven Ansatz in seinem Depot umsetzen möchte, erhält ein Produkt im ETF Mantel. Die Vorteile wie Transparenz, gute Handelbarkeit und niedrige Kosten greifen auch bei aktiven ETFs. Oft liegen die Gebühren dieser Produkte auch unterhalb vergleichbarer Themen-ETFs. Grundsätzlich handelt es sich also um Produkte, die definitiv sinnvoller sind als konventionelle, aktive Investmentfonds, die oft Gebühren von zwei Prozent pro Jahr und hohe Ausgabeaufschläge veranschlagen.
Gründe für aktive ETFs
Zwar unterliegen aktive ETFs den gleichen allgemeinen Risiken wie jede Kapitalmarktanlage, aber ein aktiver ETF bietet die Chance auf Überrenditen, die über einem gewählten Index liegen. Da die Gewichtungsmethode im Ermessen des Fondsmanagers liegt, können einige ETFs auch Klumpenrisiken im Aktien- sowie im Anleiheteil aktiv vermeiden oder abmildern. Weiterhin kann das Management auch dazu beitragen, bestimmte Anlagethemen wie Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) stärker zu berücksichtigen.
Fazit
Da der Vergleichsindex nur eine Referenz für aktive ETFs ist und die Ertragserzielung sehr unterschiedlich ausfallen kann, müssen sie bei einem zukünftigen Investment vor allem auf die Anlagestrategie achten. Im Idealfall basiert die aktive Strategie auf einem wiederholbaren Prozess, der mit ihrer Risikotoleranz und ihren allgemeinen Anlagezielen übereinstimmt.
Alexander Merget