Nachhaltige Kapitalanlagen sind schon längst in aller Munde. Es handelt sich dabei um sogenannte „Grüne Investments“ nach ESG oder auch SRI Kriterien. Der nachfolgende Artikel soll Anlegern eine kleine Übersicht geben.

ESG oder SRI: Wo liegen die Unterschiede?

Beide Nachhaltigkeitsfilter werden oft synonym verwendet, obwohl die Unterschiede außerordentlich sind. ESG Filter setzen ihren Fokus auf  die Umwelt (Environment) , Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance). Die SRI Kriterien (Socially Responsible Investing) legen dagegen Wert auf eine noch strengere Filterung der enthaltenen Unternehmen. Mit diesem Filteransatz wird nur in die Unternehmen, mit den besten ESG-Bewertungen der Branche investiert.

Was sind Ausschlusskriterien?

Bei den ESG-Filterkriterien handelt es sich in erster Linie um den Ausschluss von zivilen Schusswaffen, kontroversen Waffen, Ölsand, Atomwaffen, Tabak, thermische Kohle und Unternehmen, die gegen den UN Global Compact verstoßen.

SRI-Ausschlusskriterien sind dagegen Erwachsenenunterhaltung, Alkohol, Glücksspiel, genetisch veränderte Organismen, Kernkraft, thermische Kohle, Tabak, konventionelle und zivile Schusswaffen, sowie Verletzer der UN Global Compact-Prinzipien.

Welche Filterklasse ist zu empfehlen?

Menschen die besonders nachhaltig anlegen möchten, sollten sich mit den SRI Kriterien näher beschäftigen. Solch ein sehr strikter Filter geht allerdings auf Kosten der Diversifikation. Diese mangelnde Streuung kann langfristig renditeschädlich sein und ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg, um ein langfristiges und breit diversifiziertes Welt-Portfolio aufzubauen. Für diejenigen, welche nicht in die oben genannten Branchen investieren möchten scheint die Filterklasse doch sehr attraktiv.

Anleger, die einen leichten grünen Filter auf ihrer ETF-Anlage wünschen, sollten sich ein wenig mehr mit den sogenannten ESG-Screened Investments beschäftigen. Diese geben einem die Möglichkeit trotz Nachhaltigkeitsfilter breit diversifiziert anzulegen.

Ist eine Überrendite mit ESG oder SRI Investments möglich?

In den letzten Jahren ist durch eine Filterung nach diesen Kriterien eine leichte Outperformance oder auch Überrendite zu beobachten. Der Trend zur Outperformance sollte sich meiner Meinung nach in den nächsten Jahren fortsetzen. Langfristig betrachtet ist allerdings auch eine Underperformance möglich und auch durchaus realistisch.

Alexander Merget