Das Factsheet eines ETF ist weder standardisiert noch gesetzlich vorgeschrieben. Trotzdem enthält dieses wichtige Informationen zum ETF und bietet eine gute Entscheidungshilfe bei der Auswahl. Die Factsheets werden nach jeder Beratung dem Mandanten zusammen mit den wesentlichen Anlegerinformationen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sind diese auch auf den großen Informationsportalen wie „Just ETF“ oder „Extra ETF“ zu finden. 

Name des ETF

In jedem Factsheet steht oben der Name des ETF. Aus diesem Langnamen lassen sich schon einige Informationen über den ETF entnehmen. Nehmen wir das Beispiel des „Invesco MDAX UCITS ETF“.

Der ETF stammt von dem amerikanischen Anbieter Invesco und bildet den MDAX ab. UCITS (Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities) ist die internationale Bezeichnung für OGAW (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren). Dabei handelt es sich um eine EU-Harmonisierungsrichtlinie zum Schutz der Anleger.

(Acc.) und (Dist.)

Die Abkürzung (Acc.) zeigt an, dass es sich um einen thesaurierenden ETF handelt (eng. accumulating). Dieser ETF legt die Erträge wie Dividenden automatisiert wieder an. ETFs die mit dem Kürzel (Dist.) beschrieben werden, schütten die Erträge auf das Verrechnungskonto des Anlegers aus (distributing).

WKN und ISIN

Zu den weiteren grundlegenden Informationen gehört die Wertpapierkennnummer (WKN) und die internationale Wertpapierkennnummer (ISIN). Bei diesen beiden Nummern handelt es sich um Identifikationsnummern, um sicher zu stellen, dass sie auch das Wertpapier kaufen, über das sie sich informiert haben.

Replikationsmethode

Die Replikationsmethode beschreibt, wie der Anbieter vorgeht, um den Index in der Realität abzubilden. Es existiert die physische und die synthetische Variante. Die physische Methode ist in der breiten Anlegerschaft beliebter, da diese auch leichter zu verstehen ist. Der ETF kauft physisch die im Index enthaltenen Wertpapiere. Die synthetische Methode kann kosteneffizienter sein und in bestimmten Märkten mit Steuervorteilen punkten. Der Index wird zum Großteil über ein SWAP-Geschäft mit einer Partnerbank abgebildet.

TER

Weiterhin gibt es in einem ETF-Factsheet die Angabe über die Gesamtkostenquote TER (Total-Expense-Ratio). Dabei handelt es sich um die Pauschalgebühr, die der ETF dem Anleger in Rechnung stellt. Bei unserem Beispiel – dem Invesco MDAX ETF – beläuft sich die TER auf 0,19% pro Jahr. Genau gerechnet wird dem Anleger 1/365 von 0,19% pro Tag vom Volumen abgezogen.

Alexander Merget